Ein Roman aus dem Englischen. Im Original lautet der Titel "Reminder". Reminder bedeutet im Englischen nicht nur Mahnung sondern auch Gedächtnishilfe bzw. Gedächtnisstütze. Und einer der zwei letztgenannten Begriffe wäre für dieses Buch - übrigens ein Erstling - der richtige Titel gewesen, denn es geht darum, sich an etwas zu erinnern bzw. darum, Gefühle (wieder) zu entdecken bzw. zu rekonstruieren! Der Autor Tom McCathy erzählt in seinem Werk wie eine Obsession zu einer pathologischen Manie werden kann und darüber hinaus gefährlich wird, wenn weitere Menschen von diesem "Virus" erfasst werden. Das Buch hat mich von Anfang an intellektuell angesprochen und emotional begeistert. Für mich ist es sehr lesenswert und spannend wie ein Krimi, vor allem am Schluss. Vielleicht findet aber nicht jeder Leser den Einstieg in diesen Roman... Ich jedenfalls freue mich, dass er in unserem Münchner XING-Literaturkreis vorgeschlagen wurde. Für mich war er eine literarische Entdeckung und Bereicherung, da nicht 08/15 bzw. Mainstream.
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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