In diesem beachtenswerten literarischen Werk sind kleine feine Geschichten von "kleinen" Menschen aus einer kleinen fiktiven Stadt im Mittleren Westen Amerikas um 1900 zu einem empfehlenswerten Roman verwoben. Von dem Autor hat (angeblich) eine ganze Generation amerikanischer Schriftsteller gelernt: Ernest Hemingway, William Faulkner, F. Scott Fitzgerald... Auf diesen Roman kam ich durch „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ von Amos Oz. Der Autor las es als junger Mann im Kibbuz.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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