Der Schweizer Robert Walser war ein intellektueller sensibler Außenseiter. - Die Betonung liegt auf sensibel! - Seine Werke überzeugen durch scharfe Beobachtung, (vor allem) durch Einfühlungsvermögen, menschliche Wärme und hohe sprachliche Begabung. Letztendlich hat ihn seine Sensibilität und damit seine Verletzlichkeit in die Isolation geführt. Seine letzten Lebensjahrzehnte verbrachte er in der Psychiatrie. Robert Walser ist für Kenner der deutschsprachigen Literatur längst kein Geheimtipp mehr und für mich persönlich um Klassen lesenswerter als sein Namensvetter mit dem Vornamen Martin, mit dem er nicht verwandt ist.
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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