In diesem biografischen Roman, befasst sich der auf Lebensläufe spezialisierte 1968 geborene Autor mit seinem Landsmann Gustav Mahler, der sich 1911 auf seiner letzten Dampferfahrt von Amerika zurück nach Europa befindet, wo er noch im selben Jahr in seiner Heimat stirbt. Seethaler rekapituliert fabulierend Mahlers Leben und liefert seiner Leserin bzw. seinem Leser ein von ihm „gezeichnetes“ Bild über Mahler ab, das diese auf sich wirken lassen können, damit sie vielleicht selbst einen (gefilterten) Eindruck bezüglich dieses großen Komponisten und Dirigenten seiner Zeit erhalten. Fazit: Wer biografische Roman mag, ist mit diesem nicht schlecht bedient.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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