Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen, Sprache und Stil sind einfach großartig. Vordergründig geht es um einen Aufenthalt in den USA, genauer gesagt in L.A vor ca. 20 Jahren. Reflektiert wird vor allem die - so genannte - Wende unter Einbeziehung folgender und anderer Themen: das Leben in der DDR, die Immigration deutscher Juden nach Amerika in den 30ger Jahren des 20. Jahrhunderts, die Stasiakten, Flucht und Vertreibung aus den Ostgebieten nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Christa Wolfs Ton wirkt teilweise selbstgefällig, was mich bei einer lebenserfahrenen linken Intellektuellen, wie sie es ist, allerdings nicht verwundert. Diese Note verleiht dem vielleicht letzten „Schreibwerk“ dieser Autorin einen gewissen Charme. Jedenfalls lässt mich Christa Wolfs Roman ambivalent, nämlich positiv nachdenklich, zurück!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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