Mit dieser Geschichte versucht der israelische Autor Amos Oz nach fast 50 Jahren dem Suizid seiner Mutter für sich aufzuarbeiten, besser zu erarbeiten bzw. für sich (vielleicht) begreifbar zu machen. An dieser "Selbsttherapie" lässt er seine Leser teilhaben. Dabei schildert er ihnen einerseits Eindrücke aus einem nicht mehr existierenden Europa vor dem Holocaust, wenn er aus den Kindertagen seiner Eltern und seiner Großeltern berichtet und andererseits versucht er ihnen die Aufbruchsjahre des jungen Staates Israels zu vermitteln, wenn er aus seiner Kindheit und frühen Jugend erzählt. Insgesamt halte ich dieses Werk (trotz 830 Seiten) für lesenswert, denn es beleuchtet über die tragische Familiengeschichte hinaus, viele unterschiedliche Aspekte, wie das Judentum (Volk, Literatur, Philosophie etc.), den Zionismus sowie die Politik des Staates Israels in den Gründerjahren.
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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