Wolf Wondratscheck lässt ein berühmtes Cello aus dessen langem Leben
erzählen und der Leser nimmt jeden Satz ab, den dieses wunderbare
Instrument von sich preisgibt. Es wurde 1711 von Antonio Stradivari
gebaut und behauptet zu Recht ein Kunstwerk und darüber hinaus eine
Legende zu sein. Es ist mehr als 300 Jahre alt und klingt wie am ersten
Tag, wenn es erlebte Episoden aus seinen Saiten ausplaudert, deren
Augen- und Ohrenzeuge es war. Der Leser folgt Wondratscheks lebendigen
Ausführungen dankbar, weil sie ihn in eine längst vergessene Welt
entführen. Letztendlich ist diese Erzählung nichts anderes als eine
wunderbare Hommage an die Kunst!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen