Dieser Roman, ohne klassische Textstruktur, spielt nach dem Brexit
im neoliberalen England und weist keinen einzigen Dialog auf. Zudem
fällt er durch seinen besonderen Schreibstil auf, der in seinen
drastischen Schilderungen an Rap erinnert. Bereits der Bestandteil des
Buchtitels GRM (eine Slangabkürzung für Grime) bezieht sich auf ihn.
Zudem berichtet dieser Roman mit seinen 634 Seiten als eine Art düsterer
Monolog unglaublich schräg vom herannahenden Ende der Welt. U.a.
erzählt Sybille Berg von Männern, die sich bis dahin der
„Volksablenkungsmaßnahme“ Fußball verschreiben, welche sie von einer
Revolution abhält! Und wenn sich Männer einem anderen ihrer
überschaubaren Interessen bzw. Bedürfnissen widmen, fragen sie jovilant:
„Es war doch schön für Dich?“ Diese ziemlich schräge Story, mit
vermeintlich „dystopischen“ Zügen, ist vor allem lesenswert, weil sie
für mich unseren Zeitgeist entlarvt!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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