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Simon Sing: Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet - Sachbuch -


Im Mittelpunkt dieses Sachbuchs steht die Kryptographie bzw. Kryptografie. Sie ist die Kunst der Nachrichtenverschlüsselung und quasi so alt wie die Menschheit. Letztlich geht es bei ihr immer um wahr oder falsch! Von herausragender Bedeutung war sie beispielsweise im 2. Weltkrieg. So verloren die Alliierten zwischen 1940 und 1941 durchschnittlich 50 Schiffe im Monat. Als sie ihre Verschlüsselung perfektionierten änderte sich die Seeschlacht und der weitere Verlauf des Krieges zu ihren Gunsten. Codebrecher wurden häufig durch das Ausfüllen eines Kreuzworträtsels ausgewählt, weil dieses den Geist schult, der für die Tätigkeit Nachrichten zu dechiffrieren entscheidend ist! Ein Genie unter den Codebrechern, Alan Turning, war homosexuell. Nach der „Aufdeckung“ seiner Sexualpräferenz wurde er zu einer chemischen Kastration, also zu einer Hormonbehandlung verurteilt. Im Anschluss daran bekam er Depressionen und beging etwa 1954 Suizid. Übrigens, knapp 60 Jahre später, nämlich am „Heiligen Abend“ 2013, begnadigte die Queen postum ihren Untertan Alan Turning!

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!