Direkt zum Hauptbereich

Robert Louis Stevenson: Der merkwürdige Fall von Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Stevenson, weltbekannt durch seinen Roman „Die Schatzinsel“ thematisiert zum Ende des 19. Jahrhunderts in diesem Werk das Doppelgängermotiv. Wobei sich die Frage stellt, geht es in dieser Geschichte - die mir sehr gut gefiel -, um zwei verschiedne Wesen oder handelt es sich um eines, das zweigeteilt ist? Sozusagen frei nach Goethes Motto: „Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust!“ Wenn dies so wäre, würde es sich bei der Darstellung um die einer gespaltenen Persönlichkeit handeln, die für das Rätselhafte, das Dunkle im Menschen, sprich für sein Unterbewusstsein steht? Und Stevenson nähme seine Leserinnen und Leser quasi auf eine Art Selbstfindungstrip mit, bei dem er ihnen ihren eigenen Dr. Jekyll bzw. ihren eigenen Mr. Hyde vor Augen führt!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Dieter Wellershof: Der Sieger nimmt alles

Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.                                                                                                        

Ljudmilla Ulitzkaja: Medea und ihre Kinder

Die 1947 in Dawlekanowo geborene russische Autorin lebt heute in Moskau und hat sich als Putin-Kritikerin geoutet. Ein Dutzend Ihrer frauenaffinen Romane wurden inzwischen ins Deutsche übersetzt. Der o. g. Roman mit literarischem Anspruch, überzeugte mich mit einer gut geschriebenen Story, die auf der Krim spielt. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die Titelfigur des Romans, „Meda“, eine geborene Griechin, die ihren vielfach verzweigten Familienclan aufrechterhält und große und kleine Probleme managet.

Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!