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Nagib Machfus: Der Rausch

Der ägyptische Autor (1911-2006), der u. a. als „Pharao der Literatur“ apostrophiert wird, schrieb diesen Roman 1965. Er erschien 2005 auf Deutsch. Im Mittelpunkt der Story steht der Kairoer Anwalt Omar al Hamzawi, der in seiner Midlife-Crisis aus der Welt scheiden will. In dieser Situation taucht ein Freund aus alten Zeiten auf, der zusammen mit ihm 20 Jahre zuvor für ein besseres Ägypten kämpfte. Er, der seine Haftstrafe abgesessen hat ohne seine alten Kameraden zu verraten, verblüfft den Anwalt mit seiner jovialen Art ihm gegenüber. Allerdings findet dieser keine passenden Worte für das Verhalten seines Gegenübers. Ganz überzeugen konnte mich dieser Roman nicht! Was allerdings für mich als positives Fazit für ihn spricht, ist, dass er sich durchaus als Appell für Humanität und Freundschaft verstehen lässt.

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!