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Nagib Machfus: Der Rausch

Der ägyptische Autor (1911-2006), der u. a. als „Pharao der Literatur“ apostrophiert wird, schrieb diesen Roman 1965. Er erschien 2005 auf Deutsch. Im Mittelpunkt der Story steht der Kairoer Anwalt Omar al Hamzawi, der in seiner Midlife-Crisis aus der Welt scheiden will. In dieser Situation taucht ein Freund aus alten Zeiten auf, der zusammen mit ihm 20 Jahre zuvor für ein besseres Ägypten kämpfte. Er, der seine Haftstrafe abgesessen hat ohne seine alten Kameraden zu verraten, verblüfft den Anwalt mit seiner jovialen Art ihm gegenüber. Allerdings findet dieser keine passenden Worte für das Verhalten seines Gegenübers. Ganz überzeugen konnte mich dieser Roman nicht! Was allerdings für mich als positives Fazit für ihn spricht, ist, dass er sich durchaus als Appell für Humanität und Freundschaft verstehen lässt.

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Dieter Wellershof: Der Sieger nimmt alles

Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.                                                                                                        

Ljudmilla Ulitzkaja: Medea und ihre Kinder

Die 1947 in Dawlekanowo geborene russische Autorin lebt heute in Moskau und hat sich als Putin-Kritikerin geoutet. Ein Dutzend Ihrer frauenaffinen Romane wurden inzwischen ins Deutsche übersetzt. Der o. g. Roman mit literarischem Anspruch, überzeugte mich mit einer gut geschriebenen Story, die auf der Krim spielt. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die Titelfigur des Romans, „Meda“, eine geborene Griechin, die ihren vielfach verzweigten Familienclan aufrechterhält und große und kleine Probleme managet.

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