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Henrik Ibsen: Die Frau vom Meer – Schauspiel in Fünf Akten –

Dieses Schauspiel spielt an einem kleinen im nördlichen Norwegen angesiedelten Ort. Seine Protagonisten sind Doktor Wangel, seine zwei Töchter aus erster Ehe und seine zweite sehr junge Frau Elida, die als Tochter eines Leuchtturmwärters sozusagen im Meer aufwuchs. Das ungleiche Paar bekam nach der Heirat ein Kind, es starb allerdings kurz nach der Geburt. Die zwei werden nicht glücklich miteinander und Weigel sucht einen Ausweg aus dieser Misere. Parallel taucht völlig unerwartet ein Seemann auf, Elidas Jugendliebe. Er will sie zu sich holen und stellt sie vor die Wahl: Mitzukommen oder ihn für immer zu verlieren! Wangel löst freimütig sein Verhältnis zu Edda auf. Aber am Ende entscheidet sie sich für ihn und findet sogar einen Bezug zu seinen Töchtern. Letztlich stellt Ibsens Werk, für mich nichts geringeres dar, als das erste literarische bzw. dramatische Fanal für die Emanzipation der Frau!

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!