Dieses Schauspiel spielt an einem kleinen im nördlichen Norwegen
angesiedelten Ort. Seine Protagonisten sind Doktor Wangel, seine zwei
Töchter aus erster Ehe und seine zweite sehr junge Frau Elida, die als
Tochter eines Leuchtturmwärters sozusagen im Meer aufwuchs. Das
ungleiche Paar bekam nach der Heirat ein Kind, es starb allerdings kurz
nach der Geburt. Die zwei werden nicht glücklich miteinander und Weigel
sucht einen Ausweg aus dieser Misere. Parallel taucht völlig unerwartet
ein Seemann auf, Elidas Jugendliebe. Er will sie zu sich holen und
stellt sie vor die Wahl: Mitzukommen oder ihn für immer zu verlieren!
Wangel löst freimütig sein Verhältnis zu Edda auf. Aber am Ende
entscheidet sie sich für ihn und findet sogar einen Bezug zu seinen
Töchtern. Letztlich stellt Ibsens Werk, für mich nichts geringeres dar,
als das erste literarische bzw. dramatische Fanal für die Emanzipation
der Frau!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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