Diese über 1000seitige William Shakespeare Biografie - er lebte von
1564 bis 1616 - informirt seine Leserin bzw. seinen Leser ausführlich
über das Leben des englischen Dramatikers und Lyrikers, der als einer
der bedeutendsten Schriftsteller der Weltliteratur gilt. Für mich stellt
sich zunächst die Frage, weshalb er uns heute, im 21. Jahrhundert, noch
immer interessiert. Viele Biografen, wie beispielsweise Harald Bloom,
beantworteten diese Frage damit, dass er uns nach wie vor etwas zu sagen
hat! All seine Dramen, es sind drei Dutzend, handeln von Menschen, die
mit sich und der Welt ringen, unabhängig von der jeweiligen Zeit, in der
sie leben. Denn die Auseinandersetzung des Individuums mit seinen
Mitmenschen im lebendigen Mit- bzw. auch Gegeneinander hat sich über
Jahrhunderte nicht geändert, denn das Leben ist ein immer
wiederkehrender Kampf mit sich und anderen geblieben. Wobei Shakespeare
an Herz und Verstand des Einzelnen appelliert! Dieser Humanismus zeugt
von einem positiven Glauben des Autors an den Menschen schlechthin, wie
es seine unterschiedlichsten Charaktere mehr oder weniger zeigen. Für
den Biografen Harald Bloom ist Shakespeare unsere “Heilige Schrift“,
„und man sollte sie so lesen, wie die Kabbalisten die Bibel lesen“
(S.732.). Viele heutige Menschen sind der Ansicht, dass sie eher gelebt
werden, als selbst zu leben! Auch Nietzsche (und in seinem Kielwasser
Freud) vertraten - ob zu Recht oder Unrecht -, die o. g. Ansicht! (S.
762). Für Bloom gilt Macbeth als das ironischste Meisterwerk
Shakespeares (S. 771). Zudem konstatiert er an anderer Stelle “er
(Shakespeare) ist und bleibt der rätselhafteste aller Dramatiker.“ (S.
843 unten!) Sicher mag dieses der Grund dafür sein, dass sich viele
Menschen mit Shakespeare und seinen Werken bis heute auseinandersetzen!
Allerdings gilt für mich in letzter Konsequenz folgende Maxime: “In
Wahrheit bleiben sich die meisten Menschen fremd - sogar sich selbst.“ -
Jenny Eclair (Englische Komikerin, Romanautorin und Schauspielerin) -.
Allerdings ins Theater gehen und vor allem Bücher lesen und in diesem
Forum dabei sein (grins!) sollte man schon, denn es könnte ja sein, dass
man sich auf diesem Weg selbst näher kommt! Ich jedenfalls versuche
dies eigentlich täglich…
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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