Dieser Roman mit autobiografischen Zügen erschien 1933. Die Geschichte
spielt in München und handelt von einer Kellnerin und deren Erfahrungen
mit den "Mannsbildern". Es ist erstaunlich wie die Autorin die männliche „Spießer-Welt"und „Spießer-Denke" der damaligen Zeit entlarvt! Allerdings ist es kein Wunder, dass die Nationalsozialisten Eva Leidmanns
emanzipatorischen Ton nicht duldeten. Und so fiel ihr Roman noch im
Jahr seines Erscheinens den Bücherverbrennungen zum Opfer. Eva Leidmanns
Werk steht den heutigen Frauenromanen, literarisch in nichts nach!
Allerdings müssen sich diese leider auch im 21. Jahrhundert immer noch
mit der von Vätern und Männern geprägten, kontrollierten und
repräsentieren Gesellschaft auseinandersetzen. Die in Burghausen geborene Autorin Eva Leidmann, die auch Drehbücher schrieb, starb 1938 mit 49 Jahren in Folge einer Blinddarmoperation in ihrer Wahlheimat Berlin.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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