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Eva Leidmann: Wie man sich bettet

Dieser Roman mit autobiografischen Zügen erschien 1933. Die Geschichte spielt in München und handelt von einer Kellnerin und deren Erfahrungen mit den "Mannsbildern". Es ist erstaunlich wie die Autorin die männliche Spießer-Welt"und Spießer-Denke" der damaligen Zeit entlarvt! Allerdings ist es kein Wunder, dass die Nationalsozialisten Eva Leidmanns emanzipatorischen Ton nicht duldeten. Und so fiel ihr Roman noch im Jahr seines Erscheinens den Bücherverbrennungen zum Opfer. Eva Leidmanns Werk steht den heutigen Frauenromanen, literarisch in nichts nach! Allerdings müssen sich diese leider auch im 21. Jahrhundert immer noch mit der von Vätern und Männern geprägten, kontrollierten und repräsentieren Gesellschaft auseinandersetzen. Die in Burghausen geborene Autorin Eva Leidmann, die auch Drehbücher schrieb, starb 1938 mit 49 Jahren in Folge einer Blinddarmoperation in ihrer Wahlheimat Berlin.


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Dieter Wellershof: Der Sieger nimmt alles

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