Diesem autobiographischen Roman aus Japan steht eine Einleitung zum
Thema „Schönheit“ aus Dostojeweskis Werk „Die Brüder Karamasow“ voran.
Der attraktive Ich-Erzähler dieser berührenden Geschichte kämpft mit
seiner Homosexualität und versucht sie zu verbergen, wobei er allerdings
in eine schwere Identitätskrise gerät. Ich las diesen Roman bereits vor
ca. 30 Jahren und er gefiel und berührte mich zugleich, wie auch dieses
Mal. Gesellschaftliche Zwänge in den 40er und 50er Jahren des letzten
Jahrhunderts engen die Entfaltungsmöglichkeiten, dieses individuellen
Charakters ein, sodass er sich und seinen Mitmenschen permanent etwas
vorspielt, was schließlich dazu führt, dass es für ihn nur einen Ausweg
aus seiner Zerrissenheit gibt!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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