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Yukio Mishma: Bekenntnisse einer Maske

Diesem autobiographischen Roman aus Japan steht eine Einleitung zum Thema „Schönheit“ aus Dostojeweskis Werk „Die Brüder Karamasow“ voran. Der attraktive Ich-Erzähler dieser berührenden Geschichte kämpft mit seiner Homosexualität und versucht sie zu verbergen, wobei er allerdings in eine schwere Identitätskrise gerät. Ich las diesen Roman bereits vor ca. 30 Jahren und er gefiel und berührte mich zugleich, wie auch dieses Mal. Gesellschaftliche Zwänge in den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts engen die Entfaltungsmöglichkeiten, dieses individuellen Charakters ein, sodass er sich und seinen Mitmenschen permanent etwas vorspielt, was schließlich dazu führt, dass es für ihn nur einen Ausweg aus seiner Zerrissenheit gibt!

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Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.                                                                                                        

Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

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