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Tim Parks: Worüber wir sprechen, wenn wir über Bücher sprechen - Sachbuch -

Sprechen wir zuerst einmal über den 1954 in Manchester geborenen und in Italien lebenden Autor, Übersetzer und scheinbaren Alleswisser Tim Parks, den man an der ein oder anderen Stelle seiner Ausführungen ein wenig Missgunst in Hinblick auf seine Kollegen anmerkt, wenn er z.B. Jonathan E. Franzen für seine Erfolge kritisiert, da er für ihn seine Sprache so anpasst, dass sie Massenkompatibel geworden ist. Allerdings ist das nicht unbedingt etwas Neues, dass sich Literaten auf Pfaden des Mainstreams begeben, um zu gefallen. Ob das allerdings für Franzen literarisches Werk zu trifft, möchte ich eher bezweifeln! Insgesamt stellen Parks „Buchweisheiten“ für mich keinen neuen Erkenntniswert dar, sodass ich mir das Lesen dieser allgemeinverbindlichen Ausführungen über Literatur, hätte schenken können!

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!