Sprechen wir zuerst einmal über den 1954 in Manchester geborenen und
in Italien lebenden Autor, Übersetzer und scheinbaren Alleswisser Tim
Parks, den man an der ein oder anderen Stelle seiner Ausführungen ein
wenig Missgunst in Hinblick auf seine Kollegen anmerkt, wenn er z.B.
Jonathan E. Franzen für seine Erfolge kritisiert, da er für ihn seine
Sprache so anpasst, dass sie Massenkompatibel geworden ist. Allerdings
ist das nicht unbedingt etwas Neues, dass sich Literaten auf Pfaden des
Mainstreams begeben, um zu gefallen. Ob das allerdings für Franzen
literarisches Werk zu trifft, möchte ich eher bezweifeln! Insgesamt
stellen Parks „Buchweisheiten“ für mich keinen neuen Erkenntniswert dar,
sodass ich mir das Lesen dieser allgemeinverbindlichen Ausführungen
über Literatur, hätte schenken können!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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