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Steven Pinker: Aufklärung jetzt - Sachbuch -

Der Harvard-Psychologieprofessor Pinker erklärt seiner Leserschaft die Welt in Zahlen und führt aus; dass es den Menschen immer besser geht und in Zukunft sogar noch besser gehen wird! Auf diese Art und Weise schreibt er gegen den Kulturpessimismus unserer Zeit an und belegt seine These mit fundierten Zahlen. Heute wird der Durchschnittsmensch 71 Jahre Alt. Im Vergleich dazu lag er im 18. Jahrhundert nur bei 30 Jahren, das liegt vor allem daran, dass Menschen weltweit gesünder Leben. Aber die Menschheit wird nicht nur gesünder, sondern sogar auch klüger! Allerdings so Pinker, sehen die Menschen die Gegenwart und ihre Verbesserungen für den Einzelnen oftmals nicht. Der Grund dafür ist, dass sie lieber in der Vergangenheit schwelgen, sie sich schön reden und keinen neutralen Blick für die Gegenwart besitzen. Der Eiferer für Wissenschaft und Fortschritt Pinker versucht seine Thesen durch Zahlen zu belegen, was ihm, so meine ich, allerdings nicht immer gelingt, denn Zahlen lassen sich so jonglieren, dass sie die eigene Meinung in der Waage halten. Trotz der einen oder anderen Kritik, die ich noch anbringen könnte, hat es sich für mich gelohnt dieses Buch, auf eine Empfehlung der Süddeutschen Zeitung, zu lesen.

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!