Der Harvard-Psychologieprofessor Pinker erklärt seiner Leserschaft
die Welt in Zahlen und führt aus; dass es den Menschen immer besser geht
und in Zukunft sogar noch besser gehen wird! Auf diese Art und Weise
schreibt er gegen den Kulturpessimismus unserer Zeit an und belegt seine
These mit fundierten Zahlen. Heute wird der Durchschnittsmensch 71
Jahre Alt. Im Vergleich dazu lag er im 18. Jahrhundert nur bei 30
Jahren, das liegt vor allem daran, dass Menschen weltweit gesünder
Leben. Aber die Menschheit wird nicht nur gesünder, sondern sogar auch
klüger! Allerdings so Pinker, sehen die Menschen die Gegenwart und ihre
Verbesserungen für den Einzelnen oftmals nicht. Der Grund dafür ist,
dass sie lieber in der Vergangenheit schwelgen, sie sich schön reden und
keinen neutralen Blick für die Gegenwart besitzen. Der Eiferer für
Wissenschaft und Fortschritt Pinker versucht seine Thesen durch Zahlen
zu belegen, was ihm, so meine ich, allerdings nicht immer gelingt, denn
Zahlen lassen sich so jonglieren, dass sie die eigene Meinung in der
Waage halten. Trotz der einen oder anderen Kritik, die ich noch
anbringen könnte, hat es sich für mich gelohnt dieses Buch, auf eine
Empfehlung der Süddeutschen Zeitung, zu lesen.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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