Ab in die Wüste und jeden Sandkorn „sezieren“, nein so akribisch
geht es nicht zu, wenn der emeritierte amerikanische Professor seine
Leser in die Wüste schickt bzw. sie auf die Spuren der
Karawanenvergangenheit mitnimmt und erklärt, dass die Sahara keine
riesengroße „Sandkiste“ ist, sondern größtenteils eine Ansammlung
unwegsamen Gerölls, auf dem „Hadschs“, sprich Wallfahrten, aber auch
kriegerische Auseinandersetzungen, z.B. der Kolonialmächte, durchgeführt
wurden. Primär war die Sahara, die die Länder des Mittelmeerraums vom
tropischen Afrika trennt, allerdings einer der wichtigsten Handelswege
zwischen Nord und Süd und blieb dies bis Mitte des 20. Jahrhunderts.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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