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Morten A. Strøksnes: Das Buch vom Meer

Bekannte aus meinem Lesekreis haben eine Tochter, die auf den Lofoten lebt. So wurde ich zum einen auf diese Inseln im Nordatlantik aufmerksam und zum anderen auf dieses Buch des Journalisten, Fotografen und Schriftstellers Morten A. Strøksnes. Im Mittelpunkt seiner Story steht ein Eishai, den zwei Freunde im Nordatlantik fangen wollen. Sie bemühen sich sehr, aber auch der Autor Strøksnes ist bemüht, er möchte eine spannende Story schreiben. Für mein Dafürhalten gelingt ihm das nur bedingt. Seine fabulierte Geschichte, die von Ungeheuern, der Schönheit und Vielfalt des arktischen Ufers erzählt, plätschert nur dahin, und wird meiner Erwartung von einer spannenden, im nördlichen Polarkreis im Atlantik spielenden Geschichte leider nicht gerecht.

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!