Die fast mystische Story, des in Prag 1882 geborenen österreichische
Schriftstellers, steckt voller visionärer Fantasie und lässt dem Leser
eigene Interpretationen offen. Thema der Story, in der der Ich-Erzähler
Georg Amberg steht, ist die unerschütterliche Gläubigkeit an den
Fortschritt, gepaart mit einem blinden Vertrauen in die Wissenschaft.
Amberg experimentiert mit Mutterkorn, wobei es ihm gelingt, eine
Substanz zu extrahieren, die bei ihrer Einnahme zu Rauschzuständen
führt. Seine daraus resultierenden Visionen zeigt Perutz auf höchster
literarischer Ebene in zwei Varianten auf, sodass es dem Leser nicht zu
100 % möglich ist, zwischen Traum und Realität zu unterscheiden! Einen
untergründigen Aspekt in diesem Roman spielt die Adelsgesellschaft: Sie
spürt wie ihre gesellschaftliche Reputation in der noch jungen
demokratischen Gesellschaft langsam schwindet und sie ihren
uneingeschränkten Status langsam verliert.
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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