Dieses Sachbuch mit fast 600 Seiten, das 1985 bei Bruckmann in München
zum 70. Geburtstag des Jubilars Strauß mit Beiträgen von über 40
bekannten und eher weniger bekannten Personen des damaligen
Zeitgeschehens plus Fotos mit dem Objekts Franz Josef, fiel mir auf
einem Flohmarkt in die Hände. Ich öffnete es und begab mich für acht
Tage auf eine interessante Lesereise in die politische Vergangenheit der
alten BRD, die ich als Kind und junger Erwachsener erlebte. Ganz
nebenbei hatte ich manches Déjà-vu-Erlebnis, bei dem mir an der einen
oder anderen Stelle ein Knopf zum damaligen Zeitgeschehen aufging.
Außerdem wurden mir in diesem Kontext im Nachhinein, Sachverhalt bzw.
die eine oder andere politische Situation sowie die getroffenen bzw.
nicht getroffenen Entscheidungen dazu klarer. Fazit: Mein Nostalgietrip
hat sich gelohnt!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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