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Anton Tschechow: Das Duell – Ein kleiner Roman

Ehre, Gerechtigkeit und Wahrheit sind Tschechows Themen in diesem sehr bewegenden, kleinen, aber sehr lesenswerten Roman, der in der russischen Provinz an der kaukasischen Küste spielt. Zum Thema Wahrheit, die viele Menschen für sich gepachtet zu haben scheinen, und dafür auf die eine oder anderen Art (siehe oben!) ihr Leben aufs Spiel setzen, schreibt der mit bereits 44 Jahren verstorbene Tschechow: „Auf der Suche nach der Wahrheit machen die Menschen zwei Schritte voran und einen Schritt zurück, der Durst nach Wahrheit aber und der hartnäckige Wille jagen sie voran und voran. Und wer will es wissen: vielleicht werden sie noch einmal bis zur wirklichen Wahrheit hingelangen …“ Text – Coverrückseite Bürgers Taschenbücher – Ullstein Bücher.

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!