„Die Ameisen gehen durchs Land, lange Karawanen, eilen fleißig durch
den Sand auf gepflegten Bahnen, wenn es einem schwierig scheint, etwas
fort zu schieben, transportieren es vereint, sechse oder sieben.“ Das
ist ein Teil eines alten Kinderreimes. Ja, bereits als Kind fanden wir
diese Tierchen interessant und faszinierend. Allerdings sind wir mit
ihnen nicht immer wohlwollend umgegangen. Das haben diese kleinen
Krabbeltiere eigentlich nicht verdient, weil sie beispielsweise in
unseren Wäldern wichtigen Aufgaben nachkommen, die diese schützen. Zudem
leben Ameisen wie wir Menschen in Gemeinschaften und sind somit soziale
Wesen. Deshalb denke ich, kann ihr Verhalten uns durchaus als Spiegel
dienen. Bei näherer Betrachtung zeigt es sich allerdings, dass die
kleinen Tierchen mit ihren Artgenossen nicht selten solidarischer
umgehen, als wir mit den unsrigen. Somit lohnt es sich durchaus, Walter
Kirchners Aufzeichungen über die Ameisen zu lesen!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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