Eine Frau reflektiert an ihrem 30. Geburtstag ihr Leben.
Gedankenströme fließen: Biographien, Erlebnisse, Zeiten verschwimmen.
Der Leser erlebt einen sprachlich meisterhaften Literaturerguss einer
exzellenten Lyrikerin und Schriftstellerin, dem er trotz großer
Bemühungen inhaltlich nicht immer folgen kann. Zum Schluss aber spürt er
förmlich die katharsische Reinigung, die die Protagonistin bei diesem
emotionalen Parforceritt erlebt und fühlt sich am Ende selbst ein wenig
durcheinander geschüttelt. Mein Fazit: Lesenswert!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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