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Parmenides: Über das Sein

Parmenides (um 520/515 v. Chr.; † um 460/455 v. Chr), der Vater der Logik genannt wird und als Vorsokratiker gilt, führte als Instrument den evidenten Beweis in die Logik ein, der für ihn eine vollständige Einsicht mit Wahrheitsanspruch bietet. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen „Über das Sein“, die allerdings nur fragmentarisch vorliegen, steht Dike, die Hüterin des ätherischen Tores, die Parmenides bei „seiner Himmelsfahrt“ die Wahrheit verkündet. Weil das ewige Sein, weder Vergangenheit noch Zukunft besitzt, ist der Gedanke ad absurdum geführt, dass das Ewige als unaufhörliche Zeit verstanden werden kann, denn vor Gott ist alle Zeit ewige Gegenwart! Verfolgt man Parmenides Gedanken, hat man den Eindruck, dass für ihn die Welt der Erscheinungen einen Augenblick transparent waren; und lässt man sich als Leser auf sie ein, so wird auch für einen selbst, das ein oder andere „durchsichtiger“.

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!