Parmenides (um 520/515 v. Chr.; † um 460/455 v. Chr), der Vater der
Logik genannt wird und als Vorsokratiker gilt, führte als Instrument den
evidenten Beweis in die Logik ein, der für ihn eine vollständige
Einsicht mit Wahrheitsanspruch bietet. Im Mittelpunkt seiner
Ausführungen „Über das Sein“, die allerdings nur fragmentarisch
vorliegen, steht Dike, die Hüterin des ätherischen Tores, die Parmenides
bei „seiner Himmelsfahrt“ die Wahrheit verkündet. Weil das ewige Sein,
weder Vergangenheit noch Zukunft besitzt, ist der Gedanke ad absurdum
geführt, dass das Ewige als unaufhörliche Zeit verstanden werden kann,
denn vor Gott ist alle Zeit ewige Gegenwart! Verfolgt man Parmenides
Gedanken, hat man den Eindruck, dass für ihn die Welt der Erscheinungen
einen Augenblick transparent waren; und lässt man sich als Leser auf sie
ein, so wird auch für einen selbst, das ein oder andere
„durchsichtiger“.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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