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„Papsttum und Politik – Eine Institution zwischen geistlicher Gewalt und politischer Macht“, - Sachbuch - Tobias Möschl (HG.)

Auf dem rückseitigen Umschlag befindet sich folgender Text: "Das Buch fragt nach den Voraussetzungen und Funktionsweisen päpstlicher Macht in Geschichte und Gegenwart. Thematisiert werden Roms ambivalente Rolle als Wegbereiter und zugleich Gegner der Moderne, seine komplexe Beziehung zu Staat und Staatlichkeit, seine virtuose Inszenierungskunst sowie sein Beitrag zum interreligiösen Dialog." Die o.g. Themen werden von verschiedenen Autoren beleuchtet. Das Buch endet 2007 mit Ausführungen über Benedikt dem XVI., dem heutigen "Schattenpapst". (Der zum Beispiel in seiner Kemenate im Hinterhof des Vatikans mit seinen Getreuen gestern ebenfalls wie Papst Franziskus den Jahreswechsel zelebrierte.) An mehreren Stellen des Buchs wird auf Benedikts Rede in Regensburg eingegangen, mit der ihm (eher wohl aus einer Mischung aus Unwissenheit und bösem Willen) aus dem Nahen Osten Islamfeindlichkeit unterstellt wurde. Der Intellektuelle Joseph Ratzinger fand beim (einfachen) Volk nicht immer den richtigen Ton. Wie anders geht es da jetzt Jorge Mario Bergogli, dem radikalen Sozialisten, der momentan eine Tür nach der anderen in seiner Weltkirche einreißt, um sie zu lüften. Sicher wird er sich nicht nur am katholischen bayrischen Barock die Zähne ausbeißen. Man wird sehen, wie es weitergeht und ob Franzikus seine Lämmer und die Welt mit weiteren innovativen Gedanken erfreut. Wünschenswert wäre es schon, denn demokratisch gewählte Politiker können sich nicht soweit aus dem Fenster lehnen, sie würden schnell wieder von den ihrigen gemobbt und von veränderungsunwilligen Bürgern abgewählt (siehe dazu "den Fall Merkel!").

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Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

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