Ein einfach gestrickter Plot der sich über 400 Seiten (stellenweise
wie K a u g u m m i) zieht. Zufälle über Zufälle sind aneinandergereiht.
Und am Ende stehen eine tote Frau, die mit allen Mitteln und
körperlichen Einsatz nach Reichtum strebte, und der von ihr über
Jahrzente an der Nase herumgeführte Ich-Erzähler, ein als Übersetzer und
Dolmetscher arbeitender Kleinbürger. Liebeskomik statt Liebesromantik,
Allerwelts- statt Weltliteratur. Ich bin der Ansicht, dass dieser Roman
kein Ruhmesblatt für einen Literatur-Nobelpreisträger ist. Llosas "Tante
Julia und der Kunstschreiber" gefiel mir beisiepielsweise sehr gut, da
ich ihn als schräg und humorvoll empfand. Aber letztendlich lässt sich
selbst zum "bösen Mädchen" noch sagen, dass sogar das schlechteste Buch
seine gute Seite hat, nämlich "die letzte"
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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