Der Amerikaner Julien Green präsentiert in diesem Psychothriller von
1929, der erst nach mehr als 60 Seiten richtig Fahrt aufnimmt, einen
Seelenstriptease vom feinsten. Seine Charaktere, vor allem der zum
Mörder werdende Protagonist, lassen ihre Masken fallen und outen sich
als fragile Wesen, wenn plötzlich ihre kleinbürgerliche, und scheinbar
heile Welt in der französischen Provinz durch sexuelle und merkantile
Obsessionen zusammenbricht. Ein gelungener Roman dieses Genres, aber
sicher keine Meisterwerk, das auf Ewigkeit in der Weltliteratur Einzug
hält.
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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