Dieser Erzählband, das erste veröffentliche Buch der Autorin, wurde
gleich mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Überwiegend handelt es sich
um kleine Geschichten von Migranten, die aus den unterschiedlichsten
Gründen ihr Land verlassen haben und in einem neuen - hier die
Vereinigten Staaten von Amerika - angekommen sind. Wobei sich das
Ankommen bei dem ein oder anderen sehr lange hinzieht und wiederum
manche nie ganz ankommen. Diese Erzählungen der in England geborenen
Autorin Jhumpa Lahiri, deren Eltern Bengalen sind, stehen für mich
exemplarisch einerseits für Menschen, die zeitlebens auf der Suche nach
ihren Wurzeln sind, die man ihnen genommen hat bzw. die sie verloren
haben und andererseits dafür, wie prägend Wurzeln für Menschen sind. Von
Jhumpa Lahiri las ich außerdem „Fremde Erde“, ebenfalls Erzählungen,
und den Roman "Der Namensvetter". Sie ist eine Autorin, die ich
uneingeschränkt empfehlen kann!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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