Hier eine grobe Zusammenfassung des o. g. Sachbuches, das ich
durchaus interessant finde, weil das Mittelalter und seine Denker
„locker flockig“ vorgestellt und analysiert werden! Zunächst waren im
religiösen Umfeld Druiden ein Thema und als stark sehende und intensiv
erkennende Menschen galten. Der große Streitpunkt zwischen den Gläubigen
setzte bereits im 4. Jahrhundert ein: Es ging um die wahre Vorstellung
von Gott! Man hielt Jesus z. B. für Vollkommen, aber nicht für so
vollkommen wie Gott; wobei später Hildegard von Bingen, die als kreativ
verrückt galt, ihn als „Kugel“ sah! Für Thomas von Aquin, der nichts auf
„seinen“ Aristoteles kommen ließ, war das höchste Wohl, das
Allgemeinwohl. Auf sein eignes Wohl war er, der den Menschen „als
Reisenden“ sah, offensichtlich weniger bedacht, denn seine „eigene
Reise“, die ihn spirituell von Erkenntnis zu Erkenntnis führte, stoppte
sein Schaffen im Advent 1273, als er einen Zusammenbruch am Katheder
erlitt. Zwischen 1347 und 1353 wurde aufgrund einer Pestkatastrophe das
Leben von 25 Millionen Menschen in Europa ausgelöscht! Als Resultat
dieses schrecklichen Ereignisses, traten apokalyptische Ängste auf, die
u. a. zu Judenverfolgungen führten. Im Jahr 1374 hatte das Leben in
Europa wieder Fahrt aufgenommen und die westflandrische Stadt Brügge, u.
a. bekannt für den Tuchhandel, stand im Mittelpunkt merkantiler, aber
auch gläubiger Interessen. Päpstliche Legate und Abgesandte der
englischen Krone lagen miteinander im Zwist: Es ging, wie konnte es
anders sein, mal wieder um das „liebe“ Geld, genauer gesagt um Abgaben,
die an den Papst in Avignon gezahlt werden sollten. Die Engländer
lehnten das allerdings ab und schufen unter ihrem Anführer John Wyclif
flux eine neue „Kirche“ und proklamierten sie als
„König-Gottes-Gnadentum!“
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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