Ein gut geschriebenes und flott zu lesendes Sachbuch, das die
deutsche Geschichte von der Herrmanns Schlacht im Teutoburgerwald über
die „Wiedervereinigung“ und ihre nicht immer positiven Folgen
beschreibt, die zum Teil bis heute sichtbar sind, wie beispielsweise die
Tatsache, dass nicht nur kurz nach der Grenzöffnung viele junge
Menschen in den Westen gingen, um dort Arbeit zu suchen, obwohl
Milliarden in ihre alte Heimat flossen, weil Helmut Kohl den ehemaligen
DDR Bürgern blühende Landschaften versprach, wobei er bei seinen
spontanen Entscheidungen die westlichen Verbündeten eher außen vor ließ
und von sich aus unwiderrufbare Tatsachen schuf! „Die Bevölkerung
Bayerns wuchs zwischen 1991 und 2012 um 8 Prozent, in Sachsen-Anhalt
fiel sie um 20 Prozent.“ Nicht nur an dieser Stelle hält James Hawes mit
seiner kritischen Sicht auf „die Wende“ nicht hinter dem Berg und
stellt in seinen lebendigen Ausführungen zudem die provokante Frage: Ist
Deutschland insgesamt nicht eher dem Osten, als dem Westen zuzurechnen?
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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