Der Autor hat als Jugendlicher Ausschwitz und Buchenwald am eigenen
Leib er- und überlebt. Eindrucksvoll schildert er seine Erfahrung, die
er nicht, wie oft von Außenstehenden apostrophiert, als Hölle empfunden
hat, sondern als eine endlose Aneinanderreihung von Zeit, die er, ein
glücklich Überlebender, ausgewartet hat. Dem ungarischen
Nobelpreisträger für Literatur Kertèsz, ist mit diesem Roman ein
Ausnahmewerk über die Schilderung von KZ-Greueltaten und anderen
deutschen Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus gelungen. Er
beschreibt eine erschreckend vermeintliche „Normalität“, die mir, dem
Leser, den Atem anhalten lässt.
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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