Eine Liebesgeschichte aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts
die mit gängigen Konventionen bricht: Ein Liebespaar, sie zunächst
allein stehend, er später verheiratet, bekommt sich im Anschluss eines
dramatischen Endes, bei dem es um Leben und Tod geht. Günter Weisenborn,
ein Pazifist, der von den Nazis inhaftiert wurde und nach 1945 im
Theaterbetrieb in West-Berlin Kariere machte, überzeugte mich in diesem
Roman mit seiner realistischen Darstellung der Charaktere und seiner
Landschaftsbeschreibung der Nordsee. Der Mensch, der nur schlecht aus
seiner Haut heraus kann, ist eingebunden in seiner Rolle und wird
erdrückt von seinen täglichen Pflichten, die sich für Mann und Frau in
den gängigen Geschlechterklischees abspielen. Weisenborns Verdienst ist
es, aufzuzeigen, dass Konventionen nicht für die Ewigkeit bestimmt sind,
wenn zwei Menschen trotz scheinbar unüberwindbaren Schwierigkeiten
wirklich gewillt sind ihren eigenen Weg zu gehen. Dieser Roman wurde
übrigens auch verfilmt.
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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