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Franziska Schreiber: Inside AfD - Sachbuch -

Franziska Schreiber, eine junge ostdeutsche Frau und ehemalige AfD Mitarbeiterin outet in ihrem Erfahrungsbericht diese sich bürgerlich gebende Partei als eindeutig rechts und sieht sie in der Nachfolge der marginalisierten NPD! Nach Aussagen Schreibers fühlen sich verunsicherte misstrauische Menschen aus allen Schichten von dieser Partei angezogen, weil sie ihnen (vermeintlich) einfache Antworten auf komplexe Fragen und Themen bietet. Allerdings streut die AfD gezielt falsche Fakten und setzt Unwahrheiten in die Welt, um bei ihren Wählern vorhandene Vorurteile und Ängste zu schüren bzw. sie anzuheitzen. Was die Wähler von ihrer Partei vor allem erwarten, ist die direkte Ansprache und die permanente Bestätigung ihres „gesunden“ Menschenverstandesverstandes, weil sie ihm erstens vertrauen und sich zweitens ausschließlich von diesem leiten lassen! Genau diese emotionalen Bedürfnisse sind es, die ihnen diese stark rechtslastige Partei bietet, bei der permanente Anschuldigungen und üble Verleumdungen gegen die sogenannten Etablierten auf der Tagesordnung stehen; allerdings wird auch intern gemobbt! Laut Schreiber leben Partei und Wähler in einer von der realen Welt abgeschotteten Blase, in der sie den Blick für die Realität verlieren und sich zunehmend gegen die da draußen radikalisieren. Für die Autorin stellt diese Radikalisierung eine große Gefahr für unsere Demokratie dar, vor der unsere Gesellschaft auf der Hut sein muss. Somit ist hinschauen und nicht wegschauen angesagt. Wie heißt es gleich noch: „Wehret den Anfängen!“

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!