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Félix J. Palma: Die Landkarte der Zeit

Blabla ohne Substanz. Dieser "Roman" des spanischen Schreiberlings Félix J. Palma wurde vor einigen Jahren, als er in Deutschland herauskam, über den Schellenkönig gelobt und durch den Verlag in allen Buchhandlungen sehr stark beworben. Ich erwarb diesen Schmöker, dieser Begriff ist für dieses Buch eigentlich zu positiv, als Mängelexemplar mit zwei weiteren für 10,- €. Ich dachte mir, da kannst du nicht viel falsch machen. Aber falsch gedacht! Der Inhalt, ein Bericht von angeblichen Zeitreisen, ist ätzend, banal und vollkommen an den Haaren herbeigezogen. Die klischeehafte "Schreibe" ist furchtbar belanglos. Palmas Ausführungen sind einfach grauenhaft! Irgendwie passend, dass das Werk beim Spiegel als Bestseller aufgeführt wurde und die "Brigitte" schrieb (siehe rückseitiges Cover): "Ein Fest für alle Zeitreise-Fans". Ich meine eine Qual für alle, die sich gutgeschriebene Unterhaltung wünschen!

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!