Flott geschriebene und keineswegs klischeehafte Geschichte über einen gut
beobachtenden italienischen „Waisenknaben“ aus Neapel, die in der Zeit des
letzten Weltkrieges angesiedelt ist, in der der aufmerksame Leser viel über das
sich vom Faschismus und den Nazis abspaltende Land erfährt, aus dem sich der
zum Mann gereifte Knabe am Ende der Story, aus nicht vorhersehbaren, aber sehr
interessant und aufschlussreich geschilderten Umständen in die weite Welt
entfernt!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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