In dieser lesenswerte Geschichte eines 16-jährigen Jungen, der auf
Insel Ischia in den 50er Jahren Ferien macht und in Kontakt mit dem
schweigsamen Fischer Nicola kommt, werden die tabuisierten Geschehnisse
am Ende des 2. Weltkriegs reflektiert, in denen die Deutschen
Verbündeten zu verhassten Besatzern wurden. Es ist aber auch der Sommer,
in der dem junge Erzähler die geheimnisvolle Caia kennenlernt, sich in
sie verliebt und sogar ihr großes Geheimnis lüftet und deutsche Urlauber
Nazilieder grölen!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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