Der ehemalige, inzwischen über 80 jährige Volks- und Hauptschullehrer
sowie Schriftsteller aus dem österreichischem Sankt Lorenzen im
Lesachtal in Kärnten, rechnet mit dem rein funktionalen Schulsystem ab
und spart dabei nicht mit bissiger, aber offensichtlich berechtigter
Kritik, die darin mündet, „dass die seelische Versteppung dort besonders
um sich greift, wo die Maschinerie am besten funktioniert, bei welcher
vorne Kinder hinein geschoben werden und hinten Unlust, Desinteresse und
Rückgratlosigkeit im Maturaanzug herauskommen.“ (Siehe Klappentext!)
Engelbert Obernosterer und Michael Winterhoff („Deutschland verdummt“)
stoßen also in dasselbe Horn, wobei Obernosterers Kritik, nach
Jahrzehnten des Lehrerdaseins, verständlicherweise emotionaler ausfällt!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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