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Die Entdeckung der Currywurst + Hinter den Sieben Bergen / Zwei Geschichten über starke Frauen!

In den zwei folgenden Geschichten geht es um starke Frauen. Die das Heft (ihres Lebens) in die Hand nehmen; und den Männern zeigen, wo es lang geht bzw. darum, dass sie als emanzipierte Wesen, sich nicht länger von den Männern, im zweiten Fall von dem Vater, bevormunden lassen. Es ist einfach so, dass Frauen eher Missstände erkennen und sich vor Veränderungen nicht fürchten wie Männer! Obwohl sie das vermeintlich stärkere Geschlecht sind, warten sie eher ab und harren der Dinge die da kommen oder wie in den meisten Fällen, eher nicht kommen. Anders gesagt, sie sitzen sie aus, werden fett und noch träger. Inzwischen hat aber Frau, zum Glück Tatsachen geschaffen, die er nun, ob er will oder nicht, akzeptieren muss. Wenn es gut läuft und er Einsicht zeigt, denkt er um, wenn es dann nicht zu spät ist! Wie beispielsweise in der zweiten Geschichte."

Uwe Timm: Die Entdeckung der Currywurst - Novelle / Achtung: Literatur!
Die Entdeckung der Currywurst oder auch nicht, beginnt in den letzten Kriegstagen 1945 in Hamburg. Uwe Timm erfindet eine wunderbare Geschichte, in deren Mittelpunkt eine Frau steht, die sich sozusagen in ihren besten Jahren befindet und wie viele Frauen in der damaligen Zeit auf sich allein gestellt ist. Nichtsdestotrotz geht sie ihren selbst bestimmten Weg, von dem sie sich durch Konditionen und männlichem Gehabe nicht abbringen lässt und ganz nebenbei vielleicht besagtes Nahrungsmittel, heutzutage verächtlich Fastfood genannt, kreiert.

Wilhelm Schmidtbonn: Hinter den Sieben Bergen -  Erzählung 
Ein armes 13-jähriges Mädchen glaubt an die Erzählung ihrer Lehrerin, die ihren hungrigen kleinen Schülern und Schülerinnen eine Schlaraffenlandgeschichte auftischt, die sich angeblich auf der anderen Rheinseite hinter den sieben Bergen abspielt, die in Sichtweite der Kinder liegen. Eines nachts in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts führt das besagte Mädchen den Zug der unglücklichen kleinen Schar, die nichts als Arbeit, Schläge und Elend kennt, in das vermeintliche Paradies, an. Am Ende stirbt es. Die jüngeren Kinder werden von Ihren Eltern lebend gefunden. Sollten die Väter der Jüngeren zur Besinnung kommen und ihr sauer verdientes Geld nicht mehr aus Selbstmitleid im Wirtshaus versaufen, um anschließend Kinder und Frau zu verprügeln, hat sich das Opfer des Mädchens gelohnt!
Wer ein Märchen nach den Brüdern Grimm lesen möchte, in dem erneut eine starke Frau im Mittelpunkt steht, sollte zu „Das singende, springende Löweneckerchen“ greifen, das ich gerade für meine mobile Bühne mit dem Namen theater-kommt erarbeite.

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