Nach "Kassandra" ist dieser Roman aus dem Jahre 1998, der aus
Monologen besteht, Christa Wolfs weiterer Ausflug in die griechische
Mythologie. Auch hier steht eine Frauenfigur im Vordergrund, die ihren
eigenen Weg geht! Man spürt, dass Christa Wolf viel von sich selbst und
der "Wendezeit" in ihre Schlüsselfigur legt, um so aus der Vergangenheit
auf die Parallelen zur Gegenwart zu verweisen. Inhaltlich ist das bei
manchen Kritikern umstritten. Aber für mich ist auch dieses Werk
sprachlich einfach meisterlich.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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