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Afa-Wossen Asserate: Die neue Völkerwanderung – Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten - Sachbuch -

Der äthiopisch-deutsche Geschäftsmann und Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie und folglich Prinz, geboren 1948, hat inzwischen verschiedene Sachbücher geschrieben, u. a. das oben genannte. Es gefiel mir sehr gut, weil es eingehend und informativ die Gründe für die Flucht vieler Afrikaner aus ihrer Heimat nach Europa kritisch hinterfragt und versucht zu erklären wie die Antworten der regierenden Politik in den Zuwanderungsländern, z. B. in Europa, darauf aussehen sollten. Zunächst einmal sei Hilfe zur Entwicklung und Förderung der kleinen Leute wichtig! Hierbei gilt es vor allem Frauen zu unterstützen, die für Afa-Wossen Asservate die Zukunft Afrikas darstellen und zudem anders als Männer, Geld zusammen halten und es nicht für Spirituosen ausgeben. Gleichzeitig ist es von Bedeutung, so der Autor, dass europäische Politiker darauf achten, dass Afrika gut regiert wird! Als Beispiel dafür nennt er den tansanischen Präsidenten John Magafuli, der ein üppiges Staatsbankett am Unabhängigkeitstag 2015 absagte, und mit dem eingesparten Geld stattdessen Krankenhäuser finanzierte und die Bekämpfung der Cholera förderte. Zudem stoppte er in seinem Beamtenapparat die Korruption! Übrigens, auf dieses Buch stieß ich in meiner ausgezeichnet bestückten Gemeindebücherei.

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!