Dieses Portrait über den „Literaturpapst“ Reich-Ranicki ist sehr
interessant, obwohl er 2013 verstarb, wird er als Kritiker unnachahmlich und
vor allem unvergesslich bleiben. Er entdeckte Talente und entthronte Größen mit
seiner spitzen Feder und im Fernsehen mit seiner flotten Zunge, wobei er die
Spreu vom Weizen trennte, und auf diese Art und Weise unzählige Menschen zum
Lesen anregte, von denen bestimmt viele ohne sein Dazutun nicht zum Buch
gegriffen hätten. Hier noch ein Reich-Ranicki-Kriterium für ein gutes Buch: Es
darf einen nicht ermüden, es muss einen erschüttern!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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