Dieser poetische und lesenswerte Roman des französisch-mauritischen
Schriftstellers, der 2008 den Nobelpreis für Literatur erhielt, führt den Leser
in die Wüste und stellt ihm auf einer Ebene die junge Marokkanerin Lalla vor!
Diese treibt es aus der Sandwüste hinaus und in das Häusermeer der südfranzösischen
Großstadt Marseille hinein, um dort ihr Glück zu finden. Clézios zweiter
Handlungsstrang ist die Traumebene der jungen Frau. Auf ihr begegnet ihr immer
wieder einer Karawane, die 1909/1910 in der Westsahara unterwegs ist
und von der man ihr als Kind oftmals erzählte.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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