In dieser seichten an den Haaren herbeigezogenen Geschichte, in
deren Mittelpunkt eine kleinwüchsige Frau steht, die auf der Pfaueninsel
im Wannsee nachweislich im 19. Jahrhundert gelebt hat, findet sich
Geplänkel und geschraubtes Geschwafel gespickt mit Mord und Todschlag.
Sicher hätte man aus den historischen Vorgaben eine sehr viel
interessante Story machen können, als Thomas Hettche. Zur Zeit
von Königin Luise, war die Insel bereits ein beliebter Aufenthalt der
preußischen Könige und nach und nach wurde sie durch Friedrich Wilhelm
III. ein Tummelplatz für exotische Tiere, so zählte man im Jahr 1832
etwa 847 von ihnen. Diese Begebenheiten könnten wirklich ein prima Stoff
für eine tolle Geschichte sein, aber leider hat sie dr Autor für
mein Dafürhalten in den Wannseesand gesetzt, weil er inhaltlich zuviel
hineingepackt bzw. hineinfantasiert hat und vor allem unbedingt
literarisch als Schriftsteller glänzen wollte, und gerade dieser
Versuch, ist für mich gründlich in die (Bade-)Hose gegangen!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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