Dieser Roman gilt als Klassiker der Sincefiktion-Romane, der aber
doch ganz anders daherkommt als der Großteil dieses Genres. Auf Solaris
gibt es Kunstwesen. Sie stellen sich den Menschen zur Seite, entpuppen
sich als früherer Lebenspartner und verhalten sich bis zu einem gewissen
Punkt real. Der Protagonist dieser Geschichte, Kris Kelvin, der einer
früheren Geliebten begegnet, fragt sich, ob er sein Gegenüber bewusst
erlebt oder ob es reine Einbildung ist. Die noch anwesenden Bewohner der
Station, die selbst zwischen den Welten schweben, können ihm nicht
weiterhelfen. So stellt sich für ihn, aber auch für den Leser, die Frage
was ist bewusst, was ist unbewusst und was bilde ich mir ein. Und über
allem steht bei Lem, dem katholischen Polen, letztendlich aber immer
Gott, um Großes und Unerklärliches vielleicht doch begreifbar zumachen.
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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