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Stanislaw Lem: Solaris

Dieser Roman gilt als Klassiker der Sincefiktion-Romane, der aber doch ganz anders daherkommt als der Großteil dieses Genres. Auf Solaris gibt es Kunstwesen. Sie stellen sich den Menschen zur Seite, entpuppen sich als früherer Lebenspartner und verhalten sich bis zu einem gewissen Punkt real. Der Protagonist dieser Geschichte, Kris Kelvin, der einer früheren Geliebten begegnet, fragt sich, ob er sein Gegenüber bewusst erlebt oder ob es reine Einbildung ist. Die noch anwesenden Bewohner der Station, die selbst zwischen den Welten schweben, können ihm nicht weiterhelfen. So stellt sich für ihn, aber auch für den Leser, die Frage was ist bewusst, was ist unbewusst und was bilde ich mir ein. Und über allem steht bei Lem, dem katholischen Polen, letztendlich aber immer Gott, um Großes und Unerklärliches vielleicht doch begreifbar zumachen.

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!