Ein wunderbarer Roman in Tagebuchform, in dem ein junger Mann kurz
vor seiner Einberufung zum Militärdienst Mitte der 40er Jahre des
letzten Jahrhunderts auf der Suche nach seinem Ich ist und dabei seine
Balance zur Welt verliert. Als Leser spürt man mit jedem Satz, wie sich
der verheiratete junge Mann Stück für Stück um seinen Platz im Leben
bringt. Das geschieht vor allem durch seine permanenten Grübeleien, die
mit harten Urteilen über seine Mitmenschen, sowie durch körperliche
Gewalt gegen diese, einhergehen. Warnung: In depressiver Fassung sollte
man diesen Roman, der zur Weltliteratur zählt, eher nicht lesen!
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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