Modiano zu lesen, ist für mich fast zu einer Sucht geworden! Auf
seinen Spaziergängen durch Paris, die man quasi abgehen könnte, begegnet
er in seinen Erinnerungen Menschen und vergangene Ereignisse, die wie
Puzzleteile Leben und Epochen zusammensetzen, wobei Details oft im
Dunkeln bleiben; allerdings Fragen nach Vergessen, Schuld und Identität
immer wieder auftauchen. Und genau dieses Konglomerat muss es sein, das
mich an Modianos Geschichten süchtig macht.
Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.
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