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Paolo Giordano: Schwarz und Silber

Dem Autor gelang mit „Die Einsamkeit der Primzahlen“ ein Bestseller! Dieser Roman, in dem ein „verkopfter“ Ich-Erzähler von seiner Frau, von seinem Sohn und vom Krebstod der Kinderfrau desselbigen erzählt, ist nicht wirklich prickelnd! Mit dem Tod des guten Geistes des Hauses stellt der Protagonist dieser Familiengeschichte fest, dass ihm und den Seinen etwas Elementares fehlt, nämlich „der Kitt“ der alles zusammen hielt. In dieser Giordanogeschichte steht der Vater des Hauses für Einsamkeit, auch wenn er es erst sehr spät merkt!

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Dieter Wellershof: Der Sieger nimmt alles

Der Autor Dieter Wellershoff (1925-2018), der im Erwerbsberuf Lektor war, schrieb 1983 auf mittlerem Unterhaltungsniveau diese mit 511 Seiten „gut weg zu lesende“ leichte Belletristik mit einem zu erwartenden Ende. Im Mittelpunkt der von Allgemeinplätzen strotzenden Story - sie ist in der alten beschaulichen BRD angesiedelt - versucht ein bemühter Geschäftsmann in die Fußstapfen seines Schwiegervaters zu treten, was ihm allerdings aus diversen Gründen sehr große Mühe bereitet.                                                                                                        

Ljudmilla Ulitzkaja: Medea und ihre Kinder

Die 1947 in Dawlekanowo geborene russische Autorin lebt heute in Moskau und hat sich als Putin-Kritikerin geoutet. Ein Dutzend Ihrer frauenaffinen Romane wurden inzwischen ins Deutsche übersetzt. Der o. g. Roman mit literarischem Anspruch, überzeugte mich mit einer gut geschriebenen Story, die auf der Krim spielt. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die Titelfigur des Romans, „Meda“, eine geborene Griechin, die ihren vielfach verzweigten Familienclan aufrechterhält und große und kleine Probleme managet.

Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!