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Pamela Druckerman: Warum französische Kinder keine Nervensägen sind - Sachbuch -

Die amerikanischen Autorin Druckerman bekommt ihr erstes Kind in Paris und erzählt von ihren Erfahrungen während der Schwangerschaft, bei der Geburt und vor allem von dem Umgang mit Säuglingen bzw. Kindern in ihrem Gastland Frankreich, in dem die medizinische Versorgung, die soziale Betreuung und die anfallenden Kosten dafür, weitreichend vom Staat getragen werden. Was ihr besonders ins Auge sticht sind die relaxten Mütter, die nicht nervenden Säuglinge und kleinen Kinder, die sich schon früh selbstständig beschäftigen können. In ihren (Selbst-)Studien geht sie der Sache auf den Grund und zeigt ihrer Leser(innen)schaft auf, welche gravierendem Unterschiede es in diesem Bereich in ihrer Wahlheimat zu ihrem Heimatland Amerika, aber auch zu Deutschland gibt. Ein lesenswertes Buch das Denkanstöße für eine Erziehung zum Wohle von Kindern und Eltern aufzeigt, die sich vielleicht nicht immer 1 zu 1 im eigenen Land umsetzten lassen, aber durchaus den Betroffenen, beispielsweise in Deutschland, eine nicht zu unterschätzende Hilfestellung bieten können, wobei das Zauberwort für ein gelungenes Miteinander, das sich wie ein roter Faden durch die Ausführungen zieht, "Konsequenz" heißt!

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Nathalie Sarraute: Die goldenen Früchte

Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!

Nathalie Sarraute: Tropismen

Die 1900 in Russland geborene Autorin lebte ab 1902 bei ihrer nach Frankreich übergesiedelten Mutter. Allerdings verbrachte sie einen Monat im Jahr in Russland bei ihrem Vater, einem eher areligiösen jüdischen Fabrikanten. Auch er ging 1907 nach Frankreich. So saß sie als Kind quasi in ihrer neuen Heimat zwischen den Stühlen ihrer Eltern, die beide mit neuen Partnern liiert waren. Den Hang zum Schreiben hatte die Autorin offensichtlich von ihrer Mutter, die sich in diesem Metier bereits in ihrer Heimat versuchte. Nathalie Sarrautes Art zu schreiben, ist eher die, des sich Herantasten an Worte, an Sprache. „Tropismen“ ist ihr erstes (schmales) Buch, es erschien 1938. Die deutschsprachige von mir gelesene Übersetzung von Max Hölzer erschien 1985 in „Cotta‘s Bibliothek der Moderne“. Wer „Experimentelles“ mag, liegt mit Nathalie Sarraute, richtig. Die Autorin verstarb im Alter von 99 Jahren!