Weltliteratur aus der Versenkung: Wilde schrieb 1897 einige
Wochen vor seiner Entlassung aus dem Zuchthaus in Reading den o. g.
Brief an seinen Ex-Geliebten, der ihn jedoch nie erreichte. Erst 1962
wurde das Manuskript vollständig und korrekt publiziert. Es erschien in
dem Band The Letters of Oscar Wilde. Das vorliegende Werk ist
literarisch anspruchsvoll und menschlich bewegend; eine seltene
Kombination, die emotional sowie intellektuell überzeugt. Absolut
lesenswert!
Nathalie Sarraute erzählt die „Geschichte“ eines Romans, der nicht existiert! Geschrieben ist er im Stil des „Nouveaus“, den die Autorin im Frankreich der 60er Jahre mitbegründete. Diese Art des Schreibens ist eher deskriptiv, wenn sie Handlung transferiert. Auf den konventionellen Leser wirkt dieses retardierend. 1964 wurde die Autorin für ihren Roman, der mich einerseits irritierte und andererseits faszinierte mit dem internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Wer einmal „ausgetretene“ Literaturpfade meiden möchte, ist mit diesem eher kurzgehaltenen Roman bestens bedient und vielleicht auch, wie ich, von ihm und seiner Thematik angetan!
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